1945er Riesling: Kreuznacher Narrenkappe, Feinste Auslese
Weihnachten steht vor der Tür! Traditionell trifft sich unsere Fangemeinde Ende November zum gemeinsamen Stollen backen. Am 30. November war es in diesem Jahr soweit. Waschschüsseln voller Teig standen bereit und wurden zu insgesamt 18 Stollen im Ofen gebacken.
Während der Backofen seine Arbeit verrichtet, haben wir also Zeit. Traditionell werden an diesem langen Abend außergewöhnliche Weine gereicht. Heute haben wir uns einen Jahrgang 1945 ausgesucht! Vor uns steht also eine Kreuznacher Narrenkappe feinste Auslese. Der Korken war noch nicht ganz bis oben durch, das macht Mut. Also rein ins Glas. Die Farbe: gold, fast auf Cherry-Niveau (siehe Bild).
Der Geschmack umwerfend. Er prickelt nicht mehr, trotzdem ist ganz leicht noch Säure spürbar. Ja, es ist Säure, fast unglaublich nach der langen Zeit!
Struktur und Eleganz sind unverwaschen, klar und rein. Wir spüren noch ein wenig Grapefruit, Pfirsich und etwas Würziges. Bedenken wir: der Wein ist 67 Jahre alt, gelesen in einer Zeit, in der es nur Entbehrungen gab. Natur und Weinanbau haben einfach das Leben weitergehen lassen.
Wir sind jedenfalls stolz und glücklich, dass wir aus diesem besonderen Jahrgang (wieder) einen Wein verkosten durften, der richtig Genuss brachte und vor allem, der auch innerhalb von einer Stunde (solange haben wir uns Zeit genommen) nicht umkippte. Kaufen kann man solche Raritäten in der Regel nicht mehr. Wir haben sie (danke JE!) aus einem Wein-Versteigerungs-Los (es gab übrigens weitere solcher Kracher) erstanden. Kleiner Tipp:
http://www.riesling24.com/raritäten/
Bericht wird fortgesetzt, es gab natürlich noch einen Kracher!
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