Amarone I Gadi (2006)


Stellen Sie sich vor, Ihre Frau geht mit ihren Eltern in Ihr Lieblingsrestaurant. Stellen Sie sich weiter vor, sie können nicht dabei sein (ärgerlich). Stellen Sie sich nun vor, es wurde ein  Wein aus dem Weinregal gereicht.
Sie denken: sehr schade! 
Doch nun kommt Ihre Frau nach Hause und bringt eine viertel Flasche von dem Wein (ordentlich zugekorkt, versteht sich) mit. Sie wissen nicht was sie sagen sollen, schauen ungläubig: I Gadi. DER I Gadi? Ja. Erster Blick? Natürlich auf die Jahreszahl. 2006, super! Dann geht es ganz schnell. Glas rausholen,  eingießen. 
Der Himmel beginnt. Gibt es 15 % Alkohol ohne harten Anstoß, ohne harte Tannine? Es ist reiner Samt, was Sie auf der Zunge haben. Ein bisschen dunkle Beere, Nuss, bittere Schokolade und: Rosine. Sie haben das Gefühl, die italienische Abendsonne steht auf Ihrer Zunge und läuft ganz langsam den Hals hinunter. Wenn es ist etwas gibt, was so weich ist, dann ist es Butter. Aber: es fehlt der Fettgeschmack. Ich spüre nur reine Traube. Übrigens ist es für uns Deutsche mal wieder ungewöhnlich, wie die Italiener aus einem Cuvee so einen tollen Wein machen. Es kommen Corvina, Rondinella und Negrara darin vor. Wo Sie ihn noch kaufen können? Jahrgang 2006, ich weiß es nicht. Es ist doch das Schöne am Weingenuss, dass es manchmal Dinge gibt, die sind unikativ. Wir hängen ihnen nach, wir träumen und wir behalten den Geschmack auf der Zunge. Einen schönen Abend.
Jahrgang 2009 (sehr günstig, sonst selten unter € 30,00, aber eben nicht mit 2006 zu vergleichen): 

http://www.wein-noll.de/Weine-aus-Italien/Venetien/Bennati-AMARONE-della-Valpolicella-2009-I-GADI-DOC::574.html


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