Fronsac: Chateau Moulin Haut-Laroque

In einem meiner Weinregale gibt es eine Lage mit französischen Weinen, die gemeinhin als unterbewertet gelten. Mit ein bisschen Glück sind solche Tropfen als Schnäppchen zu ergattern. 

Es ist Freitag, irgendwie ist mir danach, heute etwas Besonderes zu trinken. Es war eine anstrengende, aber gute Woche. 

Ich schaue durch und es fällt mir ein Fronsac, und zwar ein Moulin Haut-Laroque, in die Hände. Jahrgang 2002. Johnson schreibt, es ist die "unterschätzte Appellation westlich von St-Emilion mit den preiswertesten Rotweinen des Bordelais." Leider ist der Jahrgang 2002 nicht als herausragend markiert. Dennoch: ich wage das Experiment. Ein toller Korken kommt aus dem Glas, der Geruch am Korken ist super, jung  genug und noch nicht überreif für diese Gegend.
Er bekommt ein bisschen Luft und dann rein mit ihm ins Glas. Ich spüre zunächst diesen etwas strengen Vorgeschmack des reiferen Bordeaux. Ich mag das. Was haben wir noch? Eine unglaubliche Fruchtfülle, ich schmecke Heidelbeere, schwarze starke Schokolade (fast schon wie Teer), Leder und ein bisschen Erde. Dabei ist der Wein unglaublich rund, nicht aufdringlich und sehr präsent auf der Zunge. Die Zutaten bieten von allem etwas, was ihn so ausgewogen macht: 65% Merlot, 20% Cabernet Franc, 10% Cabernet Sauvignon, 5% Malbec.
Was fehlt? Eigentlich nichts, vielleicht das ganz große Finale, das ihn von den ganz teuren Brüdern unterscheidet.
Her mit dem Glas, zum Wohl, Stösschen und absolute Empfehlung. Wo ich ihn her habe? Von Gerd Rindchen, in meinem Falle der Filiale Berlin, hinter der Brücke am Spandauer Damm. Gehen Sie von um die 30 € aus, er ist es wirklich wert! Es gibt aber wohl nur noch frischere Jahrgänge. Mein Tipp: einfach liegen lassen und ein paar Jahre Geduld haben, es lohnt sich:

http://www.rindchen.de/produkte/chateau-moulin-haut-laroque-fronsac-bordeaux-frankreich-203144206.htm?seitealt=iwmw&artikel=203144206&detail=info




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